Sonntag, 31. Januar 2016

8000 Km Autofahren


Sechs Wochen waren wir jetzt auf Reisen im VW-Bus mit Kindern. Die südöstlichsten Spitze Europas in Portugal war unser Ziel. Es gibt einiges zu berichten. Das gute zuerst: ich habe es überlebt.
Das Auto das wir uns dafür gekauft hatten, hatte den Vorteil, dass man hinten angeschnalt liegen konnte während der Fahrt, also musste ich nicht sitzen. Ein Kind jeweils links und rechts neben mir.
Es gab ein paar Gepäckstücke die nur wegen meiner Osteoporose dabei waren und schon eine Menge Platz wegnahmen, weswegen es sehr eng war. Dazu gehörte der Kinderwagen, denn sonst hätte ich nie allein mal einen Ausflug mit den Babys machen könne. Nur auf wenigen Ausflügen hat der Papa beide Babys im Tragetuch getragen, wenn es keinen Fahrweg gab. Etwas weniger Platz aber auch noch groß war die Kühl-
Autofahren im Halbliegen mit Babys
Box für die Knochenaufbauspritze. Der Arzt sagte mir ich sollte nicht so lange Zeit auf sie verzichten. Für die Kühlbox haben wir eine zweite Batterie einbauen lassen, so dass insgesamt die Kühlbox noch mal 500 Euro gekostet hat. Auch einen Gasflasche nahmen wir mit, die wir aber selten nutzten, da wir auch oft in Unterkünften übernachten wo es Kühlschränke gab. Der dritte Gegenstand für die Osteoporose war da schon relativ klein und billig; eine dicke Isomatte. Das Schlafen auf dieser war aber trotzdem nicht sonderlich toll. Auf einem Campingplatz für Kletterer haben sich am Nachbartisch mal alle jungen Sportler über Rückenschmerzen beim Campen unterhalten, also stand es mit mir nicht so schlecht. Aber das Schlafen war oft nicht toll und ich brauchte diverse Extrakissen für Knie und Rücken.
Kinderhochstühle mussten auch zweimal mit, alles andere wäre anstrengend beim Essen gewesen, aber sicher auch für andere Eltern.
Eine ganze Box brauchten wir auch für die Milchfläschchen, aber auch dies würde für andere Eltern zutreffen.
Es war eng im Bus und man musste immer Boxen und Taschen umherräumen, das war nicht rückenfreundlich, nach den ersten Tagen versuchte ich das nicht mehr zu machen. Das bedeutete aber, das ich beim Packen nicht viel helfen konnte außer auf die Babys aufzupassen. Die war jedoch sehr wichtig, da sie sich oft in der neuen Umgebung nicht wohl fühlten und intensive Betreuung brauchten.
Kiste, Flasche, Tasche, Kühlpacks und alles für die kleine Spritze
Besonders schön fand ich es selber Autozufahren. Die Physiotherapeutin meinte dabei spannt man mehr Muskeln an. Und außerdem musste ich mich in der Zeit des Autofahren nicht um die Kinder kümmern was auch entspannt war. Maximal bin ich wohl ein zwei Mal vier Stunden also ca. 400 km am Stück selber gefahren.
Die Babys krabbeln zur Zeit wie verrückt, es gab nur wenige Momente in denen dies entspannt war und ich sie nicht von A nach B zurück tragen musste. Überall gab es verbotene Sachen wie Treppen, Kamine, Mülleimer, unbekannte Pflanzen, starken Dreck, Sachen die leicht zerstörbar sind usw. Und wenn ich die Babys ins Zelt einsperrte, weinten sie wenn ich nur mal schnell auf Toilette ging. Dahin mit tragen ging nicht. Dies alles machte die Reise für mich zu einer der anstrengensten, Backpacking durch Indien war ein Klacks dagegen.
Als Luxus hatte ich mir ein paar Langzeitwärmekissen zum Knicken mitgenommen, die ich dann für einen Tag um binden konnte.
Ich hatte auch wenig Zeit für Yoga oder Phsiotherphieübungen. Es gab auch weniger Gelegenheiten zum Liegen in den Ferienwohnungen oder auf den Campingplätzen. Mit Mitreißenden saß man dafür jedoch viel herum und quatschte, aß oder spielte - das war zumindest gut für die Psyche. Auf gesunde Ernährung hatte ich wegen dem Reisestreß gar keine Lust und gerade in Spanien gab es so leckeren Schinken.
Ein paar Dinge waren jedoch auch gut (für die schwangerschaftsassoziierte Osteoporose). Es gab viel Sonne, es war oft warm und ich kam mal von zu Hause weg und konnte die Welt wieder mit anderen Augen sehen ... Und ich hab was geschaft, wovon ich vor ca. 10 Monaten gedachte hätte, das könnte ich nie wieder: lange lange Auto fahren.

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